Sonnenenergie lässt sich auf zwei Arten nutzen: mit Photovoltaik zur Stromerzeugung und mit Solarthermie zur Wärmeerzeugung. Beide Technologien nutzen die Sonnenstrahlung – aber auf ganz unterschiedliche Weise.
Was genau unterscheidet sie? Welche Technik ist für Einfamilienhäuser sinnvoller? Und lohnt sich die Kombination beider Systeme?
Hier finden Sie den Überblick.
Die Grundlagen im Vergleich
Kriterium | Photovoltaik | Solarthermie |
---|---|---|
Funktion | Wandelt Sonnenlicht in Strom um | Wandelt Sonnenwärme in Heizenergie um |
Nutzung | Haushaltsstrom, Einspeisung, Speicher | Warmwasser, Heizungsunterstützung |
Ertrag | kWh Strom pro Jahr | kWh Wärmeenergie pro Jahr |
Typische Größe | 8–15 kWp, ca. 40–60 m² Modulfläche | 4–6 m² für Warmwasser, ca. 10–15 m² für Heizung |
Förderung | KfW, 0 % USt, Steuerfrei bis 30 kWp | BAFA-Zuschüsse für Warmwasser & Heizung |
Photovoltaik eignet sich besonders für Haushalte, die:
- ihren eigenen Stromverbrauch senken wollen
- langfristig unabhängiger vom Strompreis sein möchten
- von der steuerlichen Förderung (0 % USt, Steuerfreiheit) profitieren möchten
- ggf. einen Batteriespeicher integrieren wollen
Beispiel:
Ein Einfamilienhaus mit 4-Personen-Haushalt, 4.000 kWh Jahresverbrauch, kann mit einer 10 kWp PV-Anlage bis zu 60–70 % des eigenen Strombedarfs decken – bei Eigenverbrauch und Speicher.
Kosten: ca. 15.000–20.000 € (brutto, ohne USt)
Wann ist Solarthermie sinnvoll?
Solarthermie lohnt sich vor allem für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf, z. B. durch:
- viele Personen im Haushalt
- große Badezimmer mit Badewannen
- älteren Heizungsanlagen, die mit Heizungsunterstützung ergänzt werden sollen
Typische Erträge:
- Warmwasser: 50–70 % des Jahresbedarfs
- Heizungsunterstützung: 20–30 % (je nach System & Dämmung)
Kosten: ca. 5.000–10.000 € (für ein System mit 5–10 m², inkl. Speicher)
Förderung: bis zu 25 % Zuschuss über die BAFA möglich
→ Infos zur BAFA-Förderung
Welche Technik passt besser für Einfamilienhäuser?
Situation | Empfehlung |
---|---|
Stromkosten senken | Photovoltaik |
Warmwasserbereitung effizienter machen | Solarthermie |
Heizung älteren Baujahrs (z. B. Öl) | ggf. Solarthermie zur Unterstützung |
Strombedarf am Tag (z. B. Homeoffice) | Photovoltaik mit Speicher |
Zukunftsorientiert (E-Auto, Wärmepumpe) | Photovoltaik |
Lässt sich beides kombinieren?
Ja – eine Kombination ist technisch möglich, aber:
- Platzbedarf steigt deutlich (2 getrennte Kollektorfelder)
- Kosten und Wartung steigen
- Dachausrichtung und Hydraulik müssen gut geplant sein
In der Praxis entscheiden sich viele Bauherren heute eher für eine leistungsstärkere Photovoltaikanlage, da:
- Strom vielseitiger nutzbar ist (auch für Heizung, Warmwasser, E-Auto)
- Solarthermie meist nur in Verbindung mit fossilen Heizungen sinnvoll ist
- PV langfristig wartungsärmer und steuerlich vorteilhafter ist
Photovoltaik ist heute für die meisten Haushalte die bessere Wahl
Vorteil | Photovoltaik | Solarthermie |
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Förderungen | 0 % USt, Steuerfrei bis 30 kWp | BAFA-Zuschuss (20–25 %) |
Nutzung | Strom (direkt & gespeichert) | Wärme für Wasser/Heizung |
Wirtschaftlichkeit | Hoch, bei Eigenverbrauch | Geringer, stark nutzungsabhängig |
Zukunftssicherheit | Sehr gut (E-Auto, Wärmepumpe) | Eingeschränkt (nur Wärme) |
Unser Tipp: Wenn Sie möglichst unabhängig vom Energieversorger sein wollen, setzen Sie auf eine Photovoltaikanlage mit Speicher. Solarthermie kann sich bei Bestandsgebäuden mit älterer Heiztechnik lohnen – erfordert aber eine genaue Planung.